Imaginalco 2014

 Imaginalco
in Malinalco/ Mexiko, 2014:

Was wir mit unserer Förderung bislang erreicht haben, lässt sich wie folgt zusammenfassen: Das Projekt Imaginalco und das dazugehörige Jugendzentrum im Stadtviertel San Martin genießen eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung. Es existiert eine Gruppe von Jugendlichen, die sich stark mit dem Jugendzentrum identifizieren und sich dementsprechend in den unterschiedlichsten Aktivitäten des Projekts engagieren. Imaginalco ist es gelungen, ein flexibles Modell der Jugendarbeit zu entwickeln, das sich rasch den Veränderungen und Erfordernissen des Umfelds anzupassen vermag.
Von Seiten der Gemeindeverwaltung und einer Gruppe von Eltern besteht der Eindruck, dass das Projekt zu positiven Veränderungen im Verhalten der Jugendlichen im Stadtviertel San Martin geführt hat.

Unterstützung von ConnAct e.V. 

Zu dem vielfältigen Angebot des Jugendzentrums im Jahr 2014 zählen unter anderem folgende Programme und Aktivitäten:

  • Suchtprävention: Das Jugendzentrum hat ein umfangreiches Angebot zum Thema Suchtprävention entwickelt. Neu ist, dass jetzt auch mit Angehörigen von Suchtkranken gearbeitet wird und dass eine Gruppe von jungen Frauen aus dem Jugendzentrum ein Programm zur Suchtprävention erarbeitet, bei einer Stiftung eingereicht und den Zuschlag bzw. die finanziellen Mittel zu dessen Ausführung erhalten hat.
  • Sportförderung: Ausbildung von Jugendlichen zu Fußballtrainern, die dann eigenständig Kinderteams leiten.
  • Programm für junge Mütter: Hier geht es vor allem darum, die Mütter mit praktischen Tipps in der Erziehungsarbeit zu unterstützen.
  • Gemeinnütziges Engagement: 12 Jugendliche aus dem Jugendzentrum haben gemeinnützige Projekte zu Umwelt- und sozialen Themen entwickelt und bei einer lokalen Stiftung eingereicht.
  • Gartenprojekt: Ende 2014 wurde ein gemeinschaftlicher Gemüsegarten ins Leben gerufen, um den sich an die 10 Jugendliche kümmern, die im Durchschnitt 2 Tage pro Woche an diesem Projekt arbeiten.
  • Workshops: Auch im vergangenen Jahr wurden wieder unterschiedlichste Workshops mit künstlerischem Inhalt durchgeführt, u.a. im Bereich Kunsthandwerk, Malerei und Zeichnen, Fotografie, Salsatanz und Hip Hop.

 

Neu ist der Arbeitsschwerpunkt zum Thema öffentliche Sicherheit. Im November vergangenen Jahres hat Imaginalco ein erstes Diskussionsforum einberufen, an dem um die 80 Personen Meinungen und Erfahrungen zu den Themen Gewalt und Kriminalität austauschten und Vorschläge zur Verbesserung der Sicherheitsproblematik in der Gemeinde erarbeiteten.

2013 Imaginalco

Projekt Imaginalco in Malinalco/ Mexiko, 2013:

Am 7. Juni feierte das Jugendzentrum Xolotlán im mexikanischen Malinalco, das mit der Hilfe von ConnAct e.V. aufgebaut wurde, sein 1-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass haben die Jugendlichen eine Ausstellung mit den Pappmache-Figuren organisiert, die schon vor der Gründung des Jugendzentrums ein Hauptbestandteil der gemeinnützigen Initiative Imaginalco waren. Begonnen hat diese mit verschiedenen Kursangeboten für Jugendliche aus einem sozial schwierigen Umfeld. Und die Anfertigung der sogenannten alebrijes war dabei von Anfang an ein Erfolg, weil sich einige der Jugendlichen damit ein Einkommen in der Tourismusgemeinde gesichert hat.

Seit den ersten Kursen rund um traditionelles und modernes Kunsthandwerk hat sich einiges getan in Malinalco. Das schon erwähnte Jugendzentrum wurde gegründet und das Angebot für die Jugendlichen deutlich erweitert. Es gibt Workshops zum Thema Hip Hop und Musikproduktion, Kurzfilmproduktion, Tanzkurse, ein umfangreiches Sportangebot mit Schwerpunkt Fußball, eine Berufsberatung bzw. Kurse, die praktische Tipps fürs Berufsleben vermitteln sowie Angebote zur Sucht- und Gewaltprävention.

In diesem sensiblen Bereich arbeitet Imaginalco seit geraumer Zeit mit einer darauf spezialisierten Stiftung namens Casa Nueva I.A.P zusammen, die u.a. auch ein Rehabilitierungszentrum für suchtkranke Jugendliche unterhält. Bis dato haben sich im Übrigen drei Jugendliche aus dem Umfeld des Jugendzentrums in Malinalco dort behandeln lassen, was die Organisatoren von Imaginalco als großen Erfolg werten. Außerdem sollen diese selbst kontinuierlich weitergebildet werden, um gut ausgerüstet für den Umgang mit suchtkranken oder -gefährdeten Jugendlichen zu sein.

Weiterhin bemüht sind die Verantwortlichen außerdem, die Jugendlichen in die Organisation des Jugendzentrums und der dort stattfindenden Aktivitäten mit einzubinden. So sind nach wie vor einige der Jugendlichen Teil des Organisationskomitees. Zuletzt wurde beispielsweise einer von ihnen zum Thema Web-Kommunikation und social media weitergebildet, um die Öffentlichkeitsarbeit des Projekts zu professionalisieren.

Als unwahrscheinlich gilt allerdings, dass die Jugendlichen das Projekt schon bald selbst in die Hand nehmen. Dazu stammen diese aus einem zu problembelasteten Umfeld, was eine gewisse Kontinuität im Engagement erschwert. Trotzdem gehört es nach wie vor zu den Zielen des Projekts, dass die Jugendlichen mehr und mehr Verantwortung dafür übernehmen.

Was die Geldmittel angeht, wird ein nachhaltiges Finanzierungskonzept für Imaginalco angestrebt, das vorwiegend auf öffentliche Zuschüsse und lokale Unternehmen aufbaut. ConnAct e.V. wird das Projekt vorläufig für ein weiteres Jahr mit 8000 Euro unterstützen. Der Großteil des Geldes fließt dabei in die laufenden Kosten; finanziert werden soll damit aber auch eine externe Beratung zum Thema Finanzierungskonzept und methodische Ansätze in der Jugendarbeit.

2012 – Imaginalco

2012 – Imaginalco

Projekt Imaginalco in Malinalco/ Mexiko, 2012:

2012 hat unser in Mexiko lebendes Vorstandsmitglied, Simone Haf, mit den Verantwortlichen des Jugendprogramms Imaginalco Verhandlungen über eine mögliche Zusammenarbeit geführt, die Ende des Jahres schließlich Früchte trugen. Der von der Partnerorganisation gestellte Antrag auf Unterstützung einer ersten Projektphase wurde vom ConnAct e.V.-Vorstand akzeptiert. Darin geht es um die Weiterbildung örtlicher Künstler, Kunsthandwerker und Handwerker zu Ausbildern, die ihre theoretischen und praktischen Kenntnisse an einheimische Jugendliche weitergeben wollen, damit diese die Chance haben, etwas zu lernen. Imaginalco ist Teil einer lokalen Stiftung in der Gemeinde Malinalco (das Wortspiel Imaginalco bedeutes soviel wie „Stellen wir uns die Zukunft von Malinalco vor“), die etwa zwei Stunden von Mexiko-Stadt entfernt liegt. Die Stiftung Imaginalco gibt es seit gut einem Jahr und ihre Zielgruppe sind Jugendliche, die aus sozialen Brennpunkten stammen, unter Perspektiv- und Arbeitslosigkeit leiden und deshalb häufig ins Banden- und/oder Drogenmilieu abrutschen. Die Idee ist, diesen Jugendlichen eine Zukunftsperspektive zu geben bzw. sie dabei zu unterstützen, diese selbst zu entwickeln.

Unterstützung von ConnAct e.V. 

Die renommierte Jugendorganisation Circo Volador aus Mexiko-Stadt hat im Auftrag von Imaginalco Ausbilder nach Malinalco geschickt, um die Jugendlichen in die verschiedensten künstlerischen und handwerklichen Fertigkeiten einzuweisen, die als Basis einer Erwerbstätigkeit dienen können. Einige Jugendliche haben tatsächlich schon Kapital aus den Workshops geschlagen und erste Erfolge im Verkauf von selbstgemachtem Kunsthandwerk vorzuweisen, den sogenannten Alebrijes. Dabei handelt es sich um eine Art mexikanische Wolpertinger aus buntem Pappmaché. In diesem Zusammenhang muss gesagt werden, dass Malinalco ein beliebtes Ausflugsziel für die gestressten Hauptstädter ist und der Tourismus und das damit verbundene Kunsthandwerk deshalb einen wichtigen Wirtschaftszweig darstellen.

Da die Ausbilder vom Circo Volador Geld kosten, hat sich unsere Partnerorganisation Gedanken darüber gemacht, wie die Jugendlichen weiter ausgebildet werden können, das ganze aber finanziell nachhaltiger gestaltet werden kann. Und dabei entstand die Idee, örtliche Künstler, Kunsthandwerker und Handwerker zu engagieren und diese darin zu schulen, wie sie ihre Fähigkeiten an die Jugendlichen weitergeben können. 

Und genau diese Maßnahme wird ConnAct e.V. in einer ersten Projektphase finanziell aber auch organisatorisch-konzeptionell unterstützen. In einer zweiten Projektphase ist außerdem geplant, der örtlichen Partnerorganisation bei der Einrichtung eines Jugendzentrums beratend zur Seite zu stehen.